Anna-Maria Brack aus Herleshausen ist in Homberg bei Kassel in Stellung. Sie kommt zu neuem Glauben und läßt sich taufen. Durch ihr Zeugnis lassen sich zwei Brüder in Herleshausen mit ihren Frauen aufgrund ihres Glaubens taufen. Die Familien Conrad Brack und Friedrich Brack sind die ersten Baptisten in dieser Region.
Leineweber Bolt, der erste Baptist in Oberellen, wird getauft. Die Brüder Brack aus Herleshausen hatten geschäftlich mit dem Leineweber Bold zu tun und gewannen Bolt durch ihr Zeugnis für die Gemeinde. Bolt, seine Töcher sowie Caroline Hassebrauck, hiesige Müllerin in der Obermühle, wurden von Heinrich Grotefendt, Ältester und Prediger der Gemeinde Spangenberg, getauft.
Es wird ein „Gemeinde Missions-Buch für die getauften Christen in Oberellen“ angelegt, es nennt 36 Namen. An erster Stelle wird Wilhelm Felsburg geb.am 29.10.1830, getauft am 10.03.1863 genannt. Oberellen, Gerstungen, Herleshausen und Nesselröden werden Aussenstellen (Stationen) der Baptisten-Gemeinde Spangenberg und durch den Prediger und Missionar Heinrich Brucker betreut, welcher 1869 von J.G.Oncken persönlich ordiniert wurde.
Friedrich Ehmer aus Gerstungen wird getauft. Er wird im Seminar Hamburg-Horn zum Prediger ausgebildet und kehrt danach auf das Gemeindegebiet zurück.
Oberellen,Herleshausen,Gerstungen und Sonneborn trennen sich von Spangenberg. Friedrich Ehmer übernimmt die Leitung der Gemeinde und den Dienst als Prediger.
Am 9.Juni wird die Gemeinde Gerstungen-Oberellen gegründet, deren Arbeitsgebiet auch die Orte Herleshausen/Nesselröden und Sonneborn umfaßt.
Von Sonneborn aus weitet sich die Gemeinde nach Langensalza, Treffurt und Mühlhausen aus.
Aus der „Gemeinde getaufter Christen in Oberellen“ wird die „Baptistengemeinde zu Oberellen“. Sie erhält vom Großherzog von Sachsen Meiningen mit Siegel und der Unterschrift von M.Luther Herzogliches Staatsministerium Abteilung des Innern am 23.02.1891 den Rechtsstatus einer Körperschaft.
Die Gemeinde kauft das Grundstück Mühlgasse 105/106 in Oberellen. Zum Grundstück gehören ein altes Wohnhaus und eine Scheune.
Beginn des Umbaus der Scheune zu einer Kapelle.
Einweihung der Kapelle.
Das Gemeindegebiet Sonneborn, Gotha, Großenbehringen, Langensalza, Mühlhausen, Sundhausen, Bollstedt und Waltershausen wird mit 60 Gemeindegliederen selbständig und von Oberellen getrennt.
Baubeginn für ein neues Wohnhaus an der Kapelle.
Fertigstellung des Wohnhauses mit zwei Wohneinheiten, als Pastorenwohnung und Kastellanswohnung.
Der „Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden“ wird durch Zusammenschluß des Bundes der Baptistengemeinden mit dem Bund freikirchlicher Christen gegründet. Aus der „Baptistengemeinde zu Oberellen“ wird die „Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Oberellen“.
Am 9.Juli wird die Gemeinde Eisenach nach Zusammenschluß mit der BfC-Versammlung (Bund freier Christen) selbständig. 88 Mitglieder werden aus Oberellen nach Eisenach überwiesen. Die Gemeinden Oberellen und Eisenach unterhalten gemeinsam eine Pastorenstelle.
Durch die Teilung Deutschlands und die damit verbundene Trennung des Gemeindegebietes, wird die Gemeinde Herleshausen/Nesselröden zwangsweise selbständig. 80 Mitglieder werden von Oberellen nach Herleshausen überwiesen.
Nach Jahrzehnten strenger Trennung zwischen der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde und der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde gibt es durch Initiative des Pfarrers Karl-Heinz Enke und des Pastors Johannes Meißner erste Kontakte zwischen den Gemeinden. Am Ostermorgen und am Ewigkeitssonntag erfolgen gemeinsame Andachten auf dem Friedhof in Oberellen. Diese Tradition ist bis heute ungebrochen.
Die Gemeinde verliert durch den Tod von Otto Kaupert ihren Versammlungsraum in Gerstungen. In Folge wird eine Gottesdienstgemeinschaft mit der dortigen Landeskirchlichen Gemeinschaft praktiziert. Der Predigtdienst erfolgt abwechselnd.
Die Baptisten Gemeinde Oberellen feiert ihr 100jähriges Bestehen. Für viele Gäste aus den ehemaligen Gemeindegebieten, aus West und Ost, ist es ein freudiges Wiedersehen in Oberellen.
Der Fall der Mauer ist für viele Gemeindeglieder die erste Begegnungsmöglichkeit mit der Gemeinde Herleshausen/Nesselröden.
Durch die wieder erlangte deutsche Einheit werden die Kontakte zwischen den Gemeinden Herleshausen/Nesselröden und Oberellen intensiviert. Beide Gemeinden teilen sich eine Pastorenstelle. Gemeinsame Gottesdienste und Gemeinde-Veranstaltungen werden durchgeführt.
Am 1.März erscheint der erste gemeinsame Gemeindebrief der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden Oberellen und Herleshausen. Die verantwortlichen Redakteure sind Anni Aßmann und Uta Heichel.
Am 4.September findet der erste gemeinsame Sommer-Gottesdienst mit der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde am Waldbad in Oberellen statt. Die wachsenden Kontakte zwischen der Obereller Kirchgemeinde und der Ev.-Freik.Gemeinde machen dies möglich und sind hoffnungsvolles Zeichen für ein gutes Miteinander zur Ehre Gottes.
Die Gemeinde beschließt die grundlegende Sanierung und Erweiterung der Gemeinderäume. Unter tatkräftiger Mithilfe vieler Gemeindeglieder entsteht ein neues Gemeindezentrum mit zusätzlichen Räumen für die Gruppenarbeit und ein erweiterter Gottesdienstraum.
Am 20.April erfolgt die festliche Einweihung der neuen Gemeinderäume. Zahlreiche Gäste und Freunde der Gemeinde aus nah und fern freuen sich mit uns über die neuen Möglichkeiten im modernisierten Gemeindezentrum.
Am 24.Mai – zu Christi Himmelfahrt – trafen sich die freikirchlichen und kirchlichen Gemeinden der Region zum ersten ökumenischen Gottesdienst auf der Burgruine Brandenburg. Bei herrlichem Sonnenschein und gutem Miteinander öffnete sich an diesem Tag für die Teilnehmer ein Stück des Himmels.
Die Gemeinde feiert mit zahlreichen Gästen aus Nah und Fern ihr 125 jähriges Bestehen.
Zum Auftakt des Dorffestes „1000 Jahre Leben an der Elte“ am 7.9.2014 feiern die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde und die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde einen gemeinsamen Gottesdienst. In diesem Gottesdienst wird das erste gemeinsame Brotbrechen gefeiert.
Die 90 Mitglieder und die Freunde der Gemeinde blicken auf 140 Jahre Gemeindegeschichte zurück.